9. April 2019

Proffix Swiss Bike Cup – Rivera

Auf die Plätze, fertig, los! Wie könnte man die Saison besser starten, als mit einem Podestplatz? Ich fühlte mich gut und die schlammigen und rutschigen Verhältnisse waren für mich durchaus von Vorteil. Trotzdem hätte ich nie erwartet, gleich mit einem Sieg das erste XC Rennen 2019 zu beenden.

Ich weiss nicht wieso oder warum aber in den Tagen vor dem Wettkampf war ich sehr ruhig und gelassen. Was mich selber sehr erstaunte. Denn normalerweise bin ich vor Saisonbeginn immer extrem nervös und stelle mir unzählige, häufig auch ziemlich selbstzweifelnde Fragen. Wie stark bin ich? Habe ich genügend trainiert, genügend investiert? War ich zu oft krank? Haben die anderen mehr gemacht als ich? STOP it, aufhören! Was die «anderen» gemacht haben oder scheinen gemacht zu haben, sollte mich nicht beeinflussen und selbstzweifeln lassen! Social Media erzählt oft nur die halbe Wahrheit. Man sieht etliche Beiträge von Trainingslagern, von schönen Touren, von harten Trainings und tollen Ergebnissen. Bei den «anderen» scheint also immer alles super toll zu laufen. Doch ist dem wirklich so? Aus eigener Erfahrung weiss ich, es läuft eben nicht immer alles perfekt und auch nicht immer so, wie man das gerne hätte. Was also tun? Social Media ist gut und recht doch oft eben nicht die ganze Warheit. Sind wir doch ehrlich. Jeder postet lieber ein Bild mit einem Lachen im Gesicht, als eines mit Tränen in den Augen. Ich denke wichtig ist zu wissen, dass kein Leben perfekt ist und jeder Mensch seine Höhen und Tiefen hat. Schade nur, dass man genau auch auf Social Media oft nur die Höhen mitgeteilt bekommt. Ich musste in den vergangenen Monaten und Jahren lernen mehr auf mich zu schauen und zu vertrauen, und weniger darauf zuschauen, was die anderen gerade für tolle Trainingslager absolvieren.

Ja ich war einige Male krank und ja ich stelle mir manchmal diese Fragen. Doch das ist nun mal der Athlet in mir drin. Der Athlet der immer das Gefühl hat, es geht noch mehr, es war noch zu wenig. Ich denke, das kennt jeder der Leistungssport betreibt und seine Ziele erreichen möchte. Dieser Start in Rivera war für mich jedoch anders, als der Start in den anderen Jahren. Ich fühlte mich gut und das wusste ich auch. Ich machte mir weder Druck, noch Sorgen, noch stellte ich mir irgendwelche selbstzweifelnde Fragen. Ich hatte einfach nur Freude. Freude wieder Rennen zu fahren. Während dem Rennen habe ich kaum technische Fehler gemacht, musste selten bis nie laufen und war stets voll konzentriert. Somit konnte ich mich, nach meinem eher schlechten Start, Rang für Rang nach vorne arbeiten. Ich beendete das Rennen schliesslich auf dem 4. Rang Elite Frauen und dem 1. Rang U23. Freude herrscht!


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