20. Mai 2019

UCI MTB World Cup Albstadt – Von Selbstzweifel zu Selbstvertrauen

Der erste Weltcup 2019 ist bereits Geschichte. In der Vorbereitung auf dieses wichtige Rennen hatte ich einige Höhen und Tiefen. Nach der Niederlage in Heubach stellte ich einiges in Frage und das mit dem Selbstzweifeln fing erneut an. Dazu kam das schlechte Wetter, welches mir auch nicht einen riesigen Motivationskick verlieh. «Déjà vu» vom letzten Jahr.

Die ganze Woche war ich mega nervös. Ich versuchte mich an die ersten zwei Swiss Bike Cups zu erinnern, wie gelassen und ruhig ich dort doch war. Ebenfalls versuchte ich auf die tollen Leistungen zu vertrauen, welche ich bei diesen zwei Rennen erbracht hatte. Doch es war für mich echt schwierig dies zu verinnerlichen. Seit anfangs Woche bis zum Renntag am Sonntag war ich einfach nur nervös. Was unter anderem dazu führte, dass ich am Sonntag-Morgen beim Einwärmen am liebsten nicht an den Start gegangen wäre. «Ich bin nicht bereit». «Meine Beine sind müde und schwer». «So viele Athleten die starten». «Es ist Weltcup Zeit Ramona, Zeit zu performen!» Du willst die Qualifikationen für die Meisterschaften erreichen, also musst du jetzt abliefern».  Stopp! «Ramona wirklich? Rauf dich zusammen! Du hast gut trainiert. Du hast dich gut vorbereitet, viel Zeit und Energie investiert. Es war als würde auf der einen Schulter ein Teufelchen und auf der anderen ein Engelchen sitzen, welche ununterbrochen versuchten meine Gedanken zu beeinflussen. Ich kämpfte mental, bevor das Rennen überhaupt angefangen hatte. Als ich mit dem Einfahren fertig war, stand ich den Tränen nahe. Ich hatte solche Angst zu versagen und war so verunsichert, dass ich mich am liebsten im Bett verkrochen  hätte. Wenn ich jetzt zurückschaue, kann ich dabei nur den Kopf schütteln. «Das Übel, was uns trifft, ist selten so schlimm als das, welches wir befürchten» (Friedrich Schiller, Deutscher Dichter). Ebenfalls muss man sich in solchen Situationen bewusst machen, dass 98% der Sorgen, die wir uns machen gar nie eintreffen. Ich ging also mit dem Gedanken an den Start, alles zu geben was  geht. Unabhängig davon, welchen Rang ich belegen werde oder könnte oder sollte oder was auch immer…Nach einer schlechte ersten Runde lag ich irgendwo auf Rang 45. Ich liess mich jedoch davon nicht beirren und fand irgendwann meinen Rhythmus. Runde für Runde arbeitete ich mich weiter nach vorne. Plötzlich waren die UCI Punkte in Sicht. Diese gibt es bis Rang 25. Ich konnte mein Tempo weiter durchziehen und so waren die Top 20 plötzlich greifbar. Auf der letzten Runde im letzten steilen Aufstieg investierte ich nochmals alle Kräfte. Ich wusste, wenn ich in der letzten Abfahrt vorne bin, wird mich niemand mehr überholen. Und so war es. Ich beendete das Rennen auf dem 20. Rang. Ich würde sagen ein tolles Resultat, für dass ich vorgängig solche Zweifel hatte. Nun bin ich zuversichtlich und mein Ego ist gestärkt für den nächsten Weltcup in Nové Mesto diesen Samstag.


Powered by Valpix GmbH