10. Juli 2018

UCI MTB World Cup – Val di Sole

Die Vögel zwitscherten, die Sonne lachte und das Aroma von starkem italienischem Kaffee lag in der Luft. Schlurfend trank ich meinen Cappuccino, welcher ich draussen bei dem sonnigen Wetter sichtlich genoss. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich jedoch noch nicht, was im Rennen alles auf mich zukommen würde. Menschen von klein bis gross, vom jungen Mädel mit der lauten Shimano-Glocke bis zum Opa mit dem Bier in der Hand, strömten auf das Gelände. Es war Zeit für den Weltcup in Val di Sole, Italien. Sechs Wochen bereitete ich mich (inkl. Schweizermeisterschaften) fokussiert und motiviert auf die zweite Hälfte der Saison vor. Dementsprechend war die Nervosität am Renntag eher hoch. Ich ging an den Start mit vielen positiven Gefühlen und Gedanken. Die Trainings liefen gut, die Strecke machte Spass und ich war voller Energie.

„Riders will start anytime in the next 15 seconds“. Ein einfacher Satz, der jedes Mal aufs Neue alle Herzen höher schlagen lässt. Dann schliesslich war ein lautes „peng“ zu hören. Die U23 Damen Kategorie startete. Ich bahnte mir meinen Weg nach vorne und hielt plus minus Position 25. Aufstieg um Aufstieg, Abfahrt um Abfahrt. Die Strecke war hart und liess nur wenige Abschnitte zur Erholung. In der dritten Runde geschah es dann. Erst fiel die Kette heraus und plötzlich baumelte der Umwerfer lose an der Kette. In der Techzone wurde dieser entfernt, wodurch ich all die steilen Anstiege im grossen Kettenblatt raufmurkste (2-fach Schaltung). Zwei Stürze folgten aufgrund der Unkonzentriertheit. Als ich samt Bike in der rechten Hand über die Ziellinie rannte, war er endlich vorbei, der Albtraum. Wie konnte dies passieren? Die Schraube, mit jener der Umwerfer befestigt wird, hatte sich gelöst und war rausgefallen. Dadurch löste sich auch der Umwerfer und hing ganz plötzlich an der Kette.

Nun heisst es: Alle Schrauben anziehen und nächster Halt Weltcup in Vall Nord, Andorra.

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